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Als sie beschloss, zu sterben…

Lago II

Nach ihrem Retreat am See war sie zunächst noch tiefer zu ihren Wurzeln abgetaucht, hatte sich noch mehr in Geduld geübt, und sich insgeheim selbst immer wieder gefragt, wann sie endlich blühen und wirklich wirken darf.

Aber alles schien zu stagnieren.

Weil sie  keinen deutlichen Impuls hatte, ließ sie es im großen Ganzen einfach so sein. Bis auf ein paar kleine Versuche, doch ein bisschen was in Gang zu bringen. Was aber nicht so richtig gelang.
Eines Tages … sie saß hinter ihrem Liebsten auf dem Motorrad…beschloss sie, zu sterben…. Sie sagte sich: Na, wenn das alles hier nichts werden soll, und du es einfach nicht hinkriegst, dann kannst du jetzt genausogut sterben.“ Und sie starb…ganz langsam…während der Fahrt, unbemerkt von der Außenwelt.
Sie ließ vollkommen los. Es machte hier keinen Sinn mehr. Sie war nicht fähig, ihre Gabe in die Welt zu bringen. Sie hatte einfach nicht das Zeug dazu. Aus. Ende. Vorbei.
Seltsamerweise trat der Tod aber nicht ein.
Plötzlich begann es in ihr, sich weiter und heller anzufühlen. Freudig. Frei. Verheißungsvoll.
Unendliche Möglichkeiten standen ihr plötzlich offen. Ihr Herz begann zu singen. Sie wusste gar nicht, wie ihr geschah. Es war ein Wunder. Die Gnade selbst schien hier am Werk. Sie fühlte sich wie mit himmlischem Segen übergossen…
Die Knospe fing an, sich zu öffnen. Der Sonne entgegen. Einzig uns allein dem Blühen, der Schönheit verpflichtet. Das letzte Quentchen Erwartung war von ihr abgefallen. Sie freute sich an ihrem Sein. Unbändig. Das Warten war vorbei. Es gab nichts zu tun. Was geschah, geschah von allein.
~ Claudia, Womanessence©
Bild: Karl Hirning

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