Ich habe in meinen Frauentempeln die Erfahrung gemacht, dass Frauen in punkto Berührung tatsächlich sehr unterschiedlich sind -und ich habe allergrößten Respekt entwickelt vor den Grenzen einer Jeden.
Deswegen gehe ich diesbezügliche Übungen als Retreat- oder Tempelmama sehr, sehr behutsam an -immer bedacht auf die Stimmigkeit für die einzelnen Frauen.
Jede teilnehmende Frau im Kreis ist aufgefordert, gut bei sich zu sein, sich zu spüren und ihre Grenzen -falls nötig- deutlich zu machen.
Achtsame, respektvolle Berührung fließt in der Form in unsere Übungen ein, wie sie uns am besten auf die natürlichste Weise nährt.
Die Übungen dienen den Teilnehmerinnen -nicht die Teilnehmerinnen müssen der Übung dienen.
In Nähe- und Distanzübungen lasse ich die Frauen als erstes ganz spielerisch damit experimentieren, sich in verschiedenen Distanzen unter verschiedenen Bedingungen und mit unterschiedlichen Partnerinnen zu erfahren: Vis a vis, mal mit offenen, mal mit geschlossenen Augen, Eine hinter der Anderen oder Rücken zu Rücken…Für die Frauen ist es meist ein großes AHA Erlebnis, wie unterschiedlich man Distanzen empfinden kann.
„Halten und Gehaltenwerden“.
Dieses Gehaltenwerden ist ganz individuell. Jede Frau spürt selbst in sich hinein, welche Art von Gehaltenwerden für sie gerade richtig ist.
Zum Beispiel: an den Schultern, an den Füßen, die Hände oder den Kopf halten lassen, sitzend Rücken an Rücken oder im Herzsitz (Eine Frau sitzt hinter der anderen und legt eine Hand auf das Herz-oder Thymuschakra und die andere Hand auf den Kopf).
Kleine Hand-, Fuß- und Gesichtsmassagen -mit oder ohne Öl- sind ebenfalls wunderbar geeignet, um absichtslose Berührung zu erfahren und kommen unserem weiblichen Bedürfnis nach Fürsorge und Pflege sehr entgegen.
Eine weitere beliebte Übung ist, sich gegenseitig die Körperrückseite vorsichtig zu beklopfen, auszustreichen und anschließend den Körper im Liegen leicht hin und her zu wiegen.
Manche fragen sich jetzt vielleicht, warum Frauen einander überhaupt berühren sollten…
♥ Weil Frauen geborene Meisterinnen der Berührung sind.
♥ Weil Frauen ihrer Natur nach ein ausgeprägtes Bedürfnis nach respektvoller, liebevoller Berührung haben, welches im Alltag kaum ausreichend erfüllt wird.
♥ Weil Frauen es lieben, zu berühren.
♥ Weil Frauen in der Partnerschaft Berührung leider oft als nicht so ganz absichtslos erfahren.
♥ Weil Frauen aufblühen durch Berührung.
♥ Weil sanfte präsente Berührung es uns ermöglicht, den Körper als eine Quelle unterschiedlichster Gefühle und Empfindungen zu spüren. Es ist, als ob wir einer einzigartigen inneren Symphonie lauschen würden, die uns unmittelbar in den jetzigen Moment bringt.
♥ Weil Berührung eine spürbar tief entspannende, äußerst nährende und sogar verjüngende Wirkung auf Frauen hat. Das Hormon Oxytocin, ein stressveringernder, blutdruck- und kortisolsenkender Botenstoff, wird dabei im Körper ausgeschüttet und erzeugt Glücksgefühle, Wohlsein und Geborgenheit.
♥ Weil wir über respektvolle präsente Berührung im vertrauten Kreise lernen, unseren Gefühlen und Körperempfindungen wieder mehr zu vertrauen.
Diese Erfahrung kann auch im täglichen Leben eine Hilfe sein, schon im Vorhinein ein deutliches Gespür für Situationen zu bekommen, wo Grenzüberschreitungen und -verletzungen drohen.
~ Claudia@womanessence
Bild: www.mokshadevi.rocks