Es geschieht sehr leicht, dass wir in einer Beziehung „hingeben“ mit „aufgeben“ verwechseln. Anstatt uns unserer Weichheit und Berührbarkeit, unserem Verlangen und unserer Sehnsucht hinzugeben und ihr Raum zu geben, kann es geschehen, dass wir uns im Laufe der Beziehung selbst aufgeben und genau diese hingebungsvollen Aspekte in uns zurück halten.
Wir verlieren uns mehr oder weniger selbst im Gegenüber, welches unsere Sehnsucht verkörpert und wir beginnen, gewisse Strategien anzuwenden, damit alles so bleibt, wie es ist oder wie wir es gerne haben möchten, damit wir uns sicher und geborgen fühlen können.
Aber natürlich gibt es in jeder Beziehung Ent-Täuschungen, Empfindungen von Zurückgewiesensein, Meinungsverschiedenheiten. All das kann Unsicherheit hervorrufen, sich in Misstrauen und Angst steigern und das tiefe prickelnde Sehnen …die Ekstase, die darunter liegt, dieses süße Verlangen nach vollkommener Hingabe in uns ersticken.
In Wirklichkeit ist das süße Prickeln jedoch immer hier, ist Ekstase und Hingabe immer hier, in uns selbst. Weil wir jedoch damit beschäftigt sind, unsere Sicherheitskonstrukte und unsere Beziehungspolitik aufrecht zu erhalten, verkümmern diese vibrierend lebendigen Anteile unserer ursprünglichen Kraft mit der Zeit, weil sie keine liebende Aufmerksamkeit bekommen.
Durch unsere Angst vor dem Alleinsein und Verlassenwerden machen wir uns offensichtlich erpressbar. Aber da ist in Wirklichkeit niemand, der uns erpresst. Wir selbst halten an dem Spiel fest, erliegen der Illusion von Mangel und Getrenntheit. Wir korrumpieren uns unnötigerweise selbst, damit wir geliebt werden, wir verbiegen uns, um stets anziehend und begehrenswert zu sein , wir opfern uns auf und stehen allzeit zur Verfügung, um uns unersetzlich zu machen, wir unterdrücken das Wilde und Ärgerliche in uns und verleugnen das Feine und Zarte.
…außer wir hören ab sofort damit auf
Was wäre, wenn wir uns unseren schmerzlichen Irrtum einfach verzeihen und die Angst und den Schmerz und die Wut einfach mal zulassen würden?
Wenn wir die zarten Aspekte zuließen, diesen geheimnisvoll lockenden Ruf aus unserem Inneren…
Wenn wir ehrlich wären zu uns selbst…
Ohne jemanden für unsere Gefühle und unerfüllten Sehnsüchte verantwortlich zu machen und zu beschuldigen.
Was wäre so schlimm daran, alles zu fühlen? Allem Raum zu geben.
Damit zu atmen, während wir uns selbst darin halten.
Die Angst und Unsicherheit, ausgeliefert zu sein, berührbar und verletzlich zu sein, ist letztendlich auf beiden Seiten.
Was wäre, wenn wir bereit wären, unsere eigene Unsicherheit, Verletzlichkeit und gleichzeitig die unserer Männer zu sehen, zu spüren, zu fühlen?
Ohne Erwartungen. Ohne nach einer „Lösung“ suchen zu müssen. Ohne es als ein Problem anzusehen, das wir lösen müssen. Sondern uns diese rohe Verletzlichkeit erlauben.
Wie fühlt sie sich an?
Wo im Körper spüre ich was?
Wie ist die Atmosphäre hier im Körper -und im Raum um mich herum?
Welche Schwingung hat Angst?
Welche Beschaffenheit hat Sehnsucht?
Was wäre, wenn wir einfach dablieben, anstatt wegzurennen oder eine Lösung im Außen zu suchen? Wenn wir uns immer wieder in den Moment zurückriefen, wenn die Gedanken beginnen, uns eine leidvolle oder selbstgerechte Geschichte zu erzählen?
Könnte es sein, dass das, was wir am meisten ersehnen, letztendlich inmitten von dem liegt, was wir am meisten fürchten?
~ Claudia@womanessence
Könnte es sein, dass Öffnung und Erwachen genau hier stattfinden?
Ich lade dich ein, es zu erforschen.
~ Claudia@womanessence
Bild: Unsplash
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