Hm…was würde das denn für mich selbst bedeuten?
Oft befällt mich so eine Ungeduld, wenn ich Impulse für einen Artikel in mir spüre…da ist ein tiefes Wissen um eine bestimmte Dynamik oder eine Erkenntnis…und gleichzeitig etwas, das mich blockiert….
Eine meiner größten Schwächen ist, dass ich mich nicht gut ausdrücken kann.
Zeitlebens war ich schüchtern darin, meine Gedanken in gesprochene Worte zu fassen. Ich dachte, ich bin nicht intelligent genug, ich weiß nicht genug, die Anderen werden mich nicht ernst nehmen, es würde sie nicht interessieren, was ich zu sagen habe, ja, sie würden mir nicht mal zuhören, sie würden mir nicht die Zeit geben, auszureden. Und wenn sie mich ausreden ließen, würden sie versuchen, das was ich sage, zu entkräften, mich mit ihren Argumenten aushebeln und blöd aussehen lassen. Am Ende würde ich sprachlos da stehen. Tatsächlich ist mir das auch immer wieder passiert.
Oha! In meinen Worten schwingt nicht nur Stress sondern auch Opfertum mit. Ja, die Rolle des Opfers kenne ich gut, habe sie als Kind oft zelebriert…weil ich keine Alternative kannte.
Aber etwas in mir wusste immer um das Leuchten und die Schönheit in mir…
Da war eine Loyalität diesem Glanz gegenüber. Ich konnte alles gleichzeitig wahrnehmen, das Opfer und das Wissen um meine Qualitäten , und so blieb ich einfach da und harrte aus – und blieb mir treu in guten wie in schlechten Zeiten.
Wenn ich auch meist unsicher war in Gesprächen, so drängte es mich doch auf andere Weise zum sprachlichen Ausdruck. Ich schrieb. Nur für mich. Ganze Bücher voll. Poesie, Gedanken, Einsichten…irgendwann auch Geschichten und Meditationen. Sprache faszinierte mich schon immer. Ich liebte sie, spielte mit ihr, ergründete die Herkunft der Worte, stellte Bezüge zwischen verschiedenen Sprachen her.
Ja, ich habe tatsächlich eine Liebesbeziehung mit der Sprache.
Und trotzdem fällt es mir -auch schriftlich- oft schwer, etwas auf Anhieb gleich in die richtigen Worte zu fassen. Sie zu bündeln, auf den Punkt zu bringen, mich zu fokussieren. Es ist so Vieles gleichzeitig da…und ich würde euch am liebsten jeden einzelnen Gedanken zu Füßen legen: als Impuls, als Trost, als Anker, als Licht, als Lebenselixier.
Ich empfinde meine Ausdrucksfähigkeit gleichzeitig als Schwäche und als Stärke.
Weil es eine Schwäche ist, kann ich ihr so leicht nachgeben. Es ist etwas, was ich einfach tun muss. Wenn ich schreibe und es teile, bin ich glücklich. Und dadurch, dass ich mich oft gar nicht so leicht tue an meinen Texten und darum so fein an ihnen feile, wird diese Schwäche sogar noch zum eigenen Geschenk, weil durch das Herauskitzeln der richtigen Worte, mir selbst vieles klarer wird. Trotzdem, und ich glaube, das ist wichtig, lasse ich Vieles auch offen, habe nicht den Anspruch etwas bis ins letzte Detail auszuführen, damit mich nur ja niemand falsch versteht. Die kreative Auseinandersetzung und das selbst Hineinspüren überlasse ich gerne dir.
Dass meine Schwäche offensichtlich eine Stärke ist, zeigen mir viele eurer Rückmeldungen, die besagen, dass die Worte, für die ich ja eigentlich nur ein Kanal bin, bei euch etwas bewirken, euch wacher, weicher und empfänglicher machen, euch ganz neue Bereiche eröffnen. Und ich finde, dass ich ein bestärkendes Beispiel dafür bin, dass man keine Expertin und nicht perfekt sein muss, um seinem inneren Ruf zu folgen und eine weitere Öffnung in der Welt zu bewirken.
Was zählt, ist dieser innere Drang, diese Sehnsucht, kreativ zu sein, verbunden zu sein und letztendlich frei zu sein. Es geht darum, sich selbst als Teil dieser natürlichen Bewegung von Expansion, Ausdehnung, Wachstum, Erwachen zu erleben. Schönheit und Leuchten und Freude in die Welt zu bringen…und Sanftheit, Stärke, Farben, Formen, Bewegung, Töne …..und Wahrheit und Echtheit.
Was zählt, ist, dass auch du uns mit deiner ganz speziellen Schwäche/Stärke beschenkst. Was zählt, ist, dass auch du deinen ganz speziellen Stempel in der Welt hinterlässt. Wir alle warten sehnsüchtig auf das, was du mit uns zu teilen hast.
Komm und stups uns an, Schwester!
~ Claudia@womanessence
Bild: Canva Design, www.canva.com
Ein herzliches Hallo, ich habe mir erlaubt, dich für den „Liebster Award“ zu nominieren. Selbstverständlich ist das alles freiwillig und vielleicht möchtest du ja mitmachen. Hier findest du alle weiteren Informationen. https://lebensradweg.com/2016/02/28/liebster-award/
Ich wünsche dir viel Spaß dabei. Herzensgrüße Sirut Sabine vom LEBENSRADWEG
Liebe Sirut, ich danke dir ganz herzlich und fühle mich sehr geehrt, möchte aber im Moment nicht mitmachen, da so viele andere Dinge gerade meine Aufmerksamkeit benötigen und ich gerade einfach keine Muße dazu habe. Liebe Grüße Claudia
Das verstehe ich, auch ich habe es eine Weile vor mir hergeschoben … es braucht ja doch einiges an Zeit. Liebe Grüße
Sirut Sabine
liebe claudia! danke für deine berührenden zeilen!es ist, als würdest du auch über mich sprechen! so viel will oft gesagt werden und so wenig kann ich oft in gesprochene worte fassen…daher schreibe auch ich lieber als vor menschen zu sprechen, denn so können meine inneren bilder leichter ins außen fließen…alles liebe für dich, susanne
Danke, liebe Susanne. Wie schön, dass wir uns verbunden fühlen dürfen. Dir auch alles Liebe! <3 Claudia
Liebe Claudia,
es ist tatsächlich so, sehr viele deiner Texte berühren mich tief und innig!
Aber dieser Text ist „ich“.
Wie gut ich das kenne! Wie sehr mich das geschmerzt hat. Genau das. Mein Leben lang. Und wie sehr ich es liebe zu schreiben. Viel lieber als zu sprechen.
In Verbundenheit und Freude über eine Ähnlichkeit, Claudia
Wie schön, liebe Namensschwester. Dein Berührtsein berührt mich. Sei umarmt. <3 Claudia