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Weibliche Verkörperungspraxis

In einem Frauenkreis können in bestimmten Situationen, z B wenn du dich bei einer Übung gehemmt fühlst und die anderen scheinen kein Problem damit zu haben, oder wenn alle tanzen und du nicht, deine tiefsten Glaubenssätze aktiviert werden wie zum Beispiel „Ich gehöre nicht dazu.“ oder „Alle können es und ich nicht.“ Nimm solche Momente als Gelegenheit damit zu praktizieren. Anstatt dir eine Geschichte von Ausgrenzung zu erzählen, sage dir : „Mein Kopf denkt gerade… dass ich nicht dazugehöre.“ Gib den Gefühlen Raum und verdränge sie nicht, atme, nimm dich selbst in die Arme und sage dir selbst: Es ist ok, dass ich so fühle und empfinde. Übernimm Verantwortung für dich und deine Gefühle.“

Gefühle kommen und gehen. Sie sind reine Energie. Sie halten sich nur 90 Sekunden, danach verschwindet die körperliche Reaktion, außer wir füttern sie durch entsprechende Gedanken! So ist es auch bei unseren Übungen. Wenn du in Kontakt mit einem Gefühl oder einer Körperempfindung kommst, gibt es keinen Grund, daran festzuhalten. Fühle es, gib ihm Raum und lass es fließen.

Was auch immer sich zeigt in den Übungen, ist ok, auch der Widerstand. Wenn dein Kopf denkt, „Ich komme nicht in die Übung rein.“, „Die Musik passt nicht für mich.“ oder wenn du mit meiner Anleitung haderst, ist das völlig ok. Gib dem Widerstand Raum. Gib den Gefühlen Raum. Atme damit. Lass es fließen. Deine Absicht und deine Offenheit genügen. Wir trainieren hier unsere Fähigkeit von Gefühl zu Gefühl fluide zu sein…Wir geben dem Gefühl Raum, aber wir verzichten auf die Geschichte drumherum. Gefühle sind flüchtig….sie kommen und gehen. In der weiblichen Verkörperungspraxis würdigen wir sie, aber wir bewerten sie nicht übermäßig. Wir halten nicht krampfhaft an ihnen fest.

Alles, was bei den Übungen in dein Bewusstsein kommt, ist deine persönliche Praxis. Es hilft dir, tiefer in Beziehung mit dir selbst zu kommen, dich besser zu verstehen und anzunehmen. Der Benefit der Praxis geht jedoch weit über deine eigene Persönlichkeit hinaus, denn wenn du dich selbst annehmen kannst, mit allem was gerade in dir lebendig ist, kannst du auch anderen gegenüber gütiger und nachsichtiger sein. Gleichzeitig kannst du aber jederzeit Grenzen setzen, falls erforderlich.

~ Claudia@womanessence

Bild: INANNA Retreat by Judith Frische @allseeingcat