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Sicher sein in der Unsicherheit

Es ist ok, sich nicht sicher zu fühlen. Daran ist nichts falsch. Viele von uns waren als Kinder einem Klima der Verunsicherung ausgesetzt, ohne dass uns die Tragweite jemals bewusst geworden wäre. Das führt dazu, dass wir uns oft auch als Erwachsene noch als minderwertig oder unzureichend fühlen, irgenwie falsch, zu viel, zu wenig, zu dumm, zu langsam, zu empfindlich, zu ängstlich, zu emotional usw. Wir denken, die anderen könnten alles besser, sind klüger, ausgeglichener, souveräner, leistunggsfähiger etc. Aber das stimmt nicht!

Wir alle fühlen uns nämlich oft überfordert, verletzlich und unsicher. Aber weil die meisten sich bemühen, dynamisch, fit und ausgeglichen auf andere zu wirken und vermeintliche Schwächen voreinander verstecken, halten wir uns gegenseitig in einer schrecklichen Täuschung gefangen.

Wenn wir jedoch unser wahres freies Wesen durch eine aufgesetzte Persönlichkeit ersticken und uns einander nicht zeigen, kostet das zum einen unheimlich viel Kraft und wir vergessen außerdem mit der Zeit, wer wir eigentlich sind. Und wenn wir alle nicht mehr wissen, wer wir als menschliche Wesen sind, interagieren nur noch unsere konstruierten Persönlichkeiten miteinander und das Natürliche und Menschliche am Menschsein geht zusehends verloren. Trotzdem ist jeder Mensch frei, zu entscheiden, ob er oder sie sich zeigen möchte -und wenn ja- in welchen Momenten und unter welchen Umständen.

Es kann aber auch sein, dass die Angst in gewissen Settings übermächtig ist, dass der Mut fehlt oder der sichere Grund, auf dem man stehen könnte, denn schwierige Erfahrungen, die man in der Vergangenheit gemacht hat, reaktivieren schmerzhafte Empfindungen im Körper, der Kopf erzählt Horrorgeschichten, Gefühle, die nicht gefühlt werden dürfen oder Menschen, die einen irritieren, können in diesem Fall unser ganzes System lähmen.

Manchmal läuft das vollkommen unbewusst ab. Dann beginnt die Spirale von vorn: Wir verurteilen uns selbst oder denken, dass die anderen uns verurteilen werden, wenn sie merken, dass wir unsicher und blockiert sind oder gerade eine Übung, beziehungsweise eine Aufgabe nicht erfüllen können. Wir verurteilen uns, dass wir den gefühlten Ansprüchen von Außen nicht entsprechen.

Gibt es da eine Lösung? Ja, ich glaube schon. Der erste Schritt ist, hier Bewusstsein hineinzubringen und Güte mit uns selbst zu üben: Wie geht es mir in dieser Situation? Was denkt mein Kopf? Was fühle ich? Was spüre ich? Alles, was in unserem Inneren passiert, hat seine Berechtigung und möchte einfach nur in Liebe von uns selbst gesehen und gehalten werden. Und wenn da Frauen sind, wie wir, die uns dabei unterstützen, indem sie uns den Raum halten und lauschen und uns so sein lassen, wie wir sind, haben wir einen wertvollen Schatz gefunden, der alles andere als selbstverständlich ist.

Und wisse: Der Kreis der Frauen ist ein wahrhaftiger und sensibler Raum. Was du teilst oder nicht teilst, wird in diesem Raum immer etwas bewirken.

~ Claudia@womanessence

Bild: Judith Frische@allseeingcat für Womanessence

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