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Die spirituelle Dimension der Menopause

In der Menopause (sowie in der prämenstruellen Phase) bist du über den Schoß mit den kollektiven Verletzungen des Weiblichen verbunden. Alles Ungelöste aus der Zeit der Menarche (erste Blutung) zeigt sich wieder und bekommt so die Chance zu heilen. Die innere Qualität, der Archetyp der weisen Alten hilft dir dabei.

In 6000 Jahren Patriarchat wurde uns vermittelt, weniger wert als Männer zu sein und dass es unser Zweck ist, ihnen zu dienen. Wir wurden entwurzelt und von unserer Weiblichkeit abgeschnitten. Wir wurden für unser Geschlecht beschämt und darauf trainiert, dass wir Männer brauchen und ohne sie nicht überleben. Es ist auch heute noch für viele Frauen kein sicheres Grundgefühl in einem weiblichen Körper zu sein.

Wir wurden zu entwurzelten Pflanzen des Patriarchats

Aus einem tiefen Zugehörigkeitsbedürfnis und aus unserer Verlorenheit heraus, versuchten wir Frauen, uns in den Männern und dem männlichen Prinzip zu verwurzeln. Das ist unser weiblich-kollektives Erbe, auch wenn es eher subtil in uns nachwirkt, denn all das Verdrehte ist für uns zur Normalität geworden. Wir sind nachhaltig geprägt davon, dass Ehe gleichbedeutend mit Sicherheit und sozialer Anerkennung sei. Das bringt viele von uns immer noch dazu, Zugehörigkeit vorrangig aus der Beziehung mit einem Mann herzuleiten. All das ist noch sehr aktiv unter der Oberfläche.

Darum kommt es meistens aus einer tief sitzenden Angst vor dem Verstoßenwerden, wenn Frauen sich nicht trauen, Nein zu sagen, wenn er Sex möchte und sie nicht. Wie oft übergehst du das, was sich nicht ok für dich anfühlt? Wie oft lässt du Andere deine Grenzen überschreiten, aus der tief sitzenden Angst heraus, verlassen zu werden? Eine Antwort ist: Wir haben die Verdrehung der weiblichen Sexualität normalisiert und verinnerlicht. Aus der female choice, der weiblichen Wahl wurde der männliche Anspruch auf Sex.

In der Menopause beginnen wir, tiefer zu sehen und zu spüren

Nur aus einem unverbundenen Schoß heraus akzeptieren Frauen Sex, zu dem sie eigentlich nicht bereit sind, und irgendwann wundern sie sich über die Taubheit in ihrem innersten heiligen Raum und die Bitterkeit in ihren Herzen.

Wir beginnen, die Taubheit in uns zu bemerken, die wir als Schutz vor dem Fühlen erschaffen haben…und vielleicht ist da auch eine gewisse Verspannung in unserem Schoßraum.

Wir möchten an diesem Punkt unseres Lebens vielleicht am liebsten eine Weile nur ganz allein mit uns und unserer Körperin sein und die Tiefe unserer Sinnlichkeit ergründen. Wir möchten unserer Sehnsucht nach Lebendigkeit und Verbundensein folgen. Wir öffnen uns für das Risiko, feiner und berührbarer zu werden, weil wir das Leben jetzt in seiner ganzen Fülle erfahren möchten. In dieser gewaltigen Transformationsphase empfangen und gebären mutige Frauen sich selbst.

Was will ich wirklich in der Intimität?

Mit der Menopause kommt die Zeit, uns zu erinnern: uns dafür zu ehren, Frau zu sein und Sexualität als urweibliche Kraft anzuerkennen. In dieser Phase darf die Sexualität feinfühliger werden.

Wir fragen uns jetzt: Was will ich wirklich in der Intimität? Wir lassen die Frage in uns hinein sinken..uns ganz sanft und sacht davon öffnen.

Hormonell verändern wir uns von der fortpflanzungs-und fürsorgegesteuerten Sexualität zur tief mit dem heiligen Mysterium verbundenen Sexualität. Wir haben andere Bedürfnisse in der Sexualität als in den Jungfrau- und Mutterjahren. Waren wir früher bereit, für Zuwendung und Bestätigung Sex zu haben bzw. zu geben, sehnen wir uns jetzt nach warmer Präsenz und tiefer Verbundenheit.

~ Claudia@womanessence

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Bild: Devan Freeman, Unsplash CC0

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