Maria Magdalena
Du hattest dich uns zunächst verborgen
Wir dachten, wir hätten dich nicht genug gesucht….
Und als wir wirklich still wurden und lauschten
Spürten wir, dass du längst hier warst
Ganz still und leise
Geduldig auf uns wartend –seit Ewigkeiten-
In deiner edlen Schlichtheit, in deinem beredten Schweigen
Innerhalb der zum Himmel schreienden Lücken der Evangelien
Du hast dich von uns finden lassen
Jenseits all unserer Vorstellungen von dir
Jenseits unseres Verrats an dir… und an uns selbst
Jenseits all der jahrtausendealten Verwirrung, Verschleierung und Verdunklung um dich herum
Die sich so perfekt tarnte
Dass nur Wenige die Verlogenheit dahinter erahnten
Im heiligen Raum unseres Kreises endlich
Entlarvt als undurchlässige täuschende Masse
Die uns einlullte, uns noch einmal tief ins Reich des Unbewussten geschickt hatte
Bevor gleißend klare schwesterliche Worte den dichten Nebel der Trance durchdrangen
Und uns wachriefen
Ja, sie rief uns beim Namen
Die Wendung geschah
Maria Magdalena ließ uns auferstehen
Und sie sich selbst in uns
Wir konnten dich erst begreifen, Maria Magdalena, als wir alles losließen
Als uns klar wurde
dass deine Kraft so unendlich fein und durchlässig ist
viel feiner als wir es je für möglich gehalten hatten
Du bist der Geist der Weisheit selbst
an dem nichts haften bleibt
Und so finden wir dich erst
Wenn wir uns frei machen
Wenn wir dich in uns befreien
Dich, Die niemals wirklich gefangen war
Dich, Die niemals wirklich weg war
Wir finden dich -und uns selbst,
Wenn wir dem Konzept von Schuld und Missverständnissen entsagen
Der Opferrolle entsagen
Die alten Geschichten zur Ruhe kommen lassen
Und uns ausrichten auf das, was uns wirklich heilig ist
Auf das, was wir finden möchten
Wenn wir unsere Sehnsucht spüren
Unseren brennenden Wunsch nach Wahrheit
Und Verbundenheit
Nur in jenem Moment der völligen Hingabe, wo nur noch reine Liebe und Empfänglichkeit da ist
Sind wir aufnahmefähig für deine subtilen unendlich feinen Geschenke und Segnungen
Du bist so still und durchlässig, dass wir unser Sein aufs Feinste des Feinen ausrichten müssen
Noch viel genauer hinspüren hinsehen und hinlauschen müssen
Noch demütiger werden müssen
Und dort in den feinsten Ebenen des Seins erst finden wir dich
– in Allem
Im Nichtwissen finden wir dich
Im Geschehenlassen ehren wir dich
Im Suchen geben wir uns hin
Um dich zu empfangen
~ Claudia@womanessence
Gewidmet der Apostelin der Apostel Maria Magdalena und meinen Gefährtinnen des Magdalenenkreises
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Bild: Splitshire
DANKE