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The temple of the Sacred Feminine

Regenwald. Feuchtwarme Tropenluft. Unbekannte Tierlaute dringen aus der Tiefe des Dschungels an mein Ohr. Ich winde mich durch das widerspenstige Unterholz. Grünes Dickicht überall. Ich gehe, stolpere, falle, zerre, reiße, krabble, krieche…Zertrenne undurchdringlich scheinendes Geäst und Gewächs. Ein Weg entsteht –und löst sich im nächsten Moment hinter mir wieder auf…als wäre ich nie hier gewesen. Meine Spur verliert sich in der Unendlichkeit der Wildnis.

So wandere ich gefühlte Ewigkeiten durch den Urwald. Mein innerer Kompass führt mich. Wohin weiß ich nicht. Aber ich folge ihm und strebe vertrauensvoll meinem unbekannten Ziel entgegen. Die exotischen Geräusche und Töne des Tropenwaldes begleiten mich. Doch…was war das? Leise von fern erklingen sanfte, sehnsuchtsvolle Lieder. Eine Sinnestäuschung? Die süßen Klänge kommen mit jedem meiner Schritte näher. Durch das grüne Dickicht nehme ich eine verlassene, von Wurzeln und Pflanzen umrankte Tempelanlage wahr. Übermütige Affen turnen auf dem verfallenden Gemäuer, eine Schlange verkriecht sich im Laub, neugierig beäugen mich zwei Papageien, während sie sich vor Aufregung immer wieder krächzend verbeugen. Betörender Blütenduft schwängert die feuchtwarme Luft. Ich folge den Tönen des geheimnisvollen Gesangs.

Wie magnetisch angezogen erklimme ich die verwitterten Tempeltreppen. Seufzen…Wispern… Ich trete durch das Tempeltor. Im Inneren des Tempels ist es dunkel. Meine Augen müssen sich erst daran gewöhnen. Vereinzelt brennen Kerzen in der weiträumigen Halle. Räucherstäbchenduft trägt leise Gebete davon.

Jetzt erst kann ich sie sehen… Anmutige Frauen, Priesterinnen in bunte Saris gewandet, mit wunderschönen Blüten im Haar sitzen sie im Kreis…in sich selbst versunken…lauschend…atmend…summend…tönend…die Hände auf dem Schoßraum ruhend… Ihre Hingabe ist vollkommen. Sie scheinen mit der Ewigkeit zu verschmelzen. Sehnsuchtsvolles Schluchzen…innige Gebete…leises Kichern… Weinen…lustvolles Stöhnen…klagende Laute…alles darf sein. Kein Gefühl zurück gewiesen, keine Empfindung ausgeschlossen: Ganzheit, Weite, grenzenloser Raum…atemlose Stille. Dies ist das Gebet meiner geliebten Schwestern:

Sie lauschen, singen und tönen ihren Yonis. Sie beten und summen sie in Schönheit und Kraft zurück. Sie flüstern und wispern vom Geheimnis der heiligen Weiblichkeit. Sie klagen und seufzen und kichern und glucksen. Sie beten und flüstern und singen und summen.

Sie lieben ihre Yonis nach Hause. Sie lieben ihre Yonis nach Hause.

~ Yonigeflüster

Bild: Sebastian LaTorre, Unsplash

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