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Ich möchte dir ein bisschen was über mich erzählen…

Sound hellLiebes,

du meinst, ich lebe einen konservativen, klassischen Lebensstil als glückliche Ehefrau. Vielleicht hältst du mein Leben für gleichmäßig, mainstreamig und langweilig….und sicherlich ist es auch nicht so aufregend wie deines…darum möchte ich dir heute ein bisschen was über mich erzählen…

Im Jahr 2002 habe ich meine Mutter nach mehreren Jahren Krebskrankheit sterben sehen. Ich war an ihrem Bett, als sie um ihre letzten Atemzüge gerungen hat… Ich vermisse meine Mum sehr.

Drei Jahre später ist der Mann meines Lebens an Leukämie erkrankt

und fast an den Auswirkungen der ersten Therapie gestorben. Damals war ich so verzweifelt, dass ich irgendwann nicht einmal mehr beten mochte oder konnte. Trotzdem habe ich immer „die Fahne hochgehalten“ und bin über sämtliche meiner Kräfte gegangen. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, so vehement in der Liebe zu bleiben. Ihn unermüdlich mit Liebe zu überschütten, auf dass er gesund werden möge. Trotz schlafloser Nächte und Tage voller Angst. Es war wirklich eine schwere Zeit….

Liebes, ich bin nicht (nur) das langweilige Hausfrauchen….

im Jahr 2012  habe ich meinen sicheren Job nach über zehnjähriger Betriebszugehörigkeit gekündigt, weil ich dort inzwischen alle Lektionen gelernt hatte, die für mich zu lernen waren und die Gegebenheiten sich auf eine Weise verändert hatten, die für mich absolut nicht mehr stimmig waren. Ich hätte die Wahl gehabt, einen Vollzeitjob zu wählen, um die finanziellen Einbußen durch die Invalidität meines Liebsten auszugleichen, doch wir entschieden uns bewusst für einen noch wesentlicheren und noch einfacheren Lebensstil. Die kostbare Zeit zu zweit, die längst alles andere als selbstverständlich geworden war, wurde noch wichtiger als zuvor. Dafür nahmen wir auch ein noch kleineres Budget in Kauf. Wir passten uns einfach der Situation an. Arm fühlten wir uns nie, denn wir hatten trotz Allem immer genug Geld für das, was wir wirklich brauchten.

Den entstandenen beruflichen Freiraum hatte ich bewusst leer gelassen. Diese Leere wurde größer und größer bis ich mich schließlich vollkommen von ihr überwältigen ließ und irgendwann auf gewisse Weise innerlich „sterben“ musste………..damit etwas völlig Neues aus mir geboren wurde. Lies dazu: „Als sie beschloss zu sterben“

Dieses tiefe Erlebnis war die Initiation, meine Leidenschaft  zum Schreiben zu meiner Hauptbeschäftigung zu machen und meinen Blog Womanessence ins Leben zu rufen. Ich wollte einfach endlich nur noch schreiben und bloggen, meine Erfahrungen teilen. Es war wie ein Damm, der brach, ein innerlicher Ruf, dem ich folgen musste. Ein Jahr später erfüllte ich mir einen langehegten Traum und hielt  mein erstes 5-Tage Frauenretreat im Allgäu.

Bereits im Jahr zuvor -im März- „stolperte“ ich nämlich bei der Suche nach einer tragenden Struktur und kompetente Führungsanleitung für meine -bis dato- winzigen Frauenkreise und Wochenendretreats über Chameli Ardagh und das Awakening Women Institut und absolvierte die Ausbildung zumWomen´s Group Facilitator. Dies erwies sich als ein regelrechter Quantensprung für mich und meine Art, Frauenkreise zu halten.

Ein wundervoller Nebeneffekt ist, dass ich im gleichen Jahr freiberuflich bei Awakening Women als Übersetzerin und Redakteurin einsteigen konnte. Im Jahr 2014 hat sich auch der Traum einer regelmäßigen Frauentempelgruppe erfüllt und meine Retreats finden seitdem vier-fünf Mal jährlich statt. Ich schreib das jetzt nicht zum Angeben, sondern weil es eben Teil meiner Geschichte ist – und ich hätte nie geglaubt, dass meine persönliche Geschichte tatsächlich einmal solch einen rundum erfüllenden Verlauf nehmen könnte und  meine langgehegten Träume sich endlich manifestieren würden.

Liebes, und weil wir gerade dabei sind: Du sagtest mal, du nimmst mir die Feurige, Wilde und Fahnenschwingende nicht so ganz ab, weil du mich in der Regel eher zurückhaltend und sanft erlebst, aber wisse, aber ich bin auch diejenige, die vor ein paar Jahren zu Pfingsten ganz spontan in der Kirche eine feurige und eindringliche Rede über Mitgefühl und konkretes Engagement gehalten hat, als mich zu Beginn des  Syrienkonflikts -am heiligen Pfingstmorgen- Nachrichtenbilder eines Massakers an syrischen Kindern erreichten. Meine wütende Entrüstung und schmerzliche Betroffenheit siegten über die Versuchung, schön still und unauffällig in meinem Kirchenbänkchen sitzen zu bleiben…

Ich bin diejenige, die sieben Jahre lang ehrenamtlich katholische Gottesdienste für sehr kranke Menschen gehalten und ihnen das Heilige Brot gereicht hat… ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut und Tränen in die Augen, wenn ich mich in diese geheiligte Energie zurückversetze…an das tiefe Berührtsein beim Spüren der Hände und Blick in die sehnenden Augen beim Friedensgruß…. „Friede sei mit dir.“

Doch irgendwann -ganz schlagartig- wurde mir die Kirche fremd. Es war wie ein Aufwachen. Ich erkannte: Das war nicht mehr meine Sprache…nicht mehr die Art, wie ich die Botschaft der GottGöttinnenliebe vermitteln wollte. Und ich ging.

Liebes, ich bin diejenige, die sich stetig mehr und mehr Raum geschaffen hat für das, was ihr wirklich wichtig ist und die dafür jedes weitere Mal über ihren Schatten springen muss. Ich bin diejenige, die trotz Angst und zitternder Beine los geht und die kompromisslos abschließt, wenn die Zeit sich erfüllt hat.

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Ja, ich bin das…und noch viel mehr

Und doch all das nicht

Nur Licht

Und dieses wunderbare, nicht fassbare, grenzenlose Licht

Erinnert dich an dein unglaubliches, prächtiges, uneingeschränktes Licht

Lass es leuchten!

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Namaste´

~ Claudia

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