Zartheit und Kraft: Das sind für mich schon lange keine widersprüchlichen Attribute mehr. Das Feine und Leise kann entwaffnen und Herzen aufbrechen, Widerstände schmelzen lassen.
Im Inanna Mythos gibt es die Figuren der Mourners, der Klagekreaturen. Sie sind winzig und unbedeutend „wie Schmutz unter den Fingernägeln“…und doch weichen sie das Herz von Ereschkigal, der verbitterten und gnadenlosen dunklen Schwester Inannas auf, weil sie ihr gegenüber tiefes Mitgefühl ausdrücken. Das Geschick Inannas, welches durch ihren Tod schon besiegelt war, nahm eine dramatische Wende: Ereschkigal gab ihr zum Dank an die Mourners das Leben zurück!
Ja, es braucht Mut, hinzusehen und auch ehrlich mit sich selber zu sein, wo man abgestumpft und vielleicht auch einfach zu ausgebrannt ist, um sich für das Leid von seinen Mitmenschen zu öffnen. Und wenn man gerade selbst eine Leidensperiode erlebt, ist es so heilsam, sich Mitgefühl für sich selbst zu erlauben. Es ist bitter, wenn man sich mit seinem Leid nicht gesehen und gehört fühlt, doch leider ist es eine der zwangsläufigen Folgen unserer modernen Wohlstandsgesellschaft.
Ich wünsche mir, dass Worte wie diese tief in Herzen einsinken und dort mit Zartheit und Mitgefühl genährt werden. Zartheit und Mitgefühl für uns selbst…und für die Menschen mit denen wir auf irgendeine Weise in Kontakt kommen.
Über den Mythos Inannas können wir die Zartheit und Kraft des Mitgefühls in einer verkörperten Art und Weise erfahren. Wie genau das geht erfährst du in meinem Retreat „INANNA – Eine tiefe Einweihung in die weibliche Essenz“.
Alle Infos findest du im Shop!
~ Claudia@womanessence
Bild: Judith Frische @allseeingcat