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Gedanken zu Licht und Dunkel

Wir haben uns angewöhnt, immer nur das Licht zu feiern. Zur Wintersonnenwende | Mittwinter feiern wir die Zunahme des Lichts, an Weihnachten feiern wir die Geburt des  Lichts, an der Sommersonnenwende feiern wir den längsten Tag und die kürzeste Nacht, die höchste Zeit des Lichts !

Wir haben im Laufe unserer menschlichen Entwicklungsgeschichte bedauerlicherweise vergessen, das Dunkle gleichermaßen zu ehren. Dabei beginnt alles Leben im Dunkeln: aus dem Dunkel und der Formlosigkeit des Universums bildeten sich die Sterne und Planeten, im nahrhaften Erdboden entwickelt sich das zarte Leben der Pflanzen, im geborgenen Mutterschoß beginnt das Leben aller Tier- und Menschenkinder.

Im Laufe unserer Entwicklung zum modernen Menschen haben wir angefangen, das Dunkle immer mehr zu verdrängen und nur noch nach dem Lichtvollen zu streben. Unsere Widerstände gegen das Dunkle haben dazu geführt, dass wir zum Einen mit unseren eigenen dunklen Anteilen, mit unseren ungeliebten inneren Kindern, nur schwer umgehen können und zum anderen immer tauber gegenüber dem Leid in der Welt werden.

Dabei finden wir im Dunkeln ein immenses Potential, das uns hilft, unsere Balance im Leben zu finden, wenn wir beginnen, hinzuschauen und unser Herz offen zu halten für das Leid der anderen und mutig in unseren eigenen Schmerz hinein zu tauchen und daraus unsere Medizin zu schöpfen!

Die Reise vom Süden zum Norden des Medizinrads

Die Reise vom Süden zum Norden des Medizinrads stellt die Lebensaufgabe dar. Es ist eine spirituelle Reise und eine reiche Quelle für kreatives Potenzial. Die Reise von Süden (höchstes Licht) nach Norden (tiefste Dunkelheit) lädt dazu ein, auf höchster Ebene zu arbeiten. Obwohl hier Gegensätze wirken, sind sie komplementär. Es liegt an uns, das volle Spektrum der Schicksalsachse zu nutzen. Wir wollen den Süden nie loslassen, da er oft unsere größten Stärken birgt, doch wir finden Balance, indem wir die entgegengesetzte, komplementäre Energie des Nordens annehmen.

MEDITATION

#Teil 1 Lass uns gemeinsam in Richtung Norden gehen…die weniger „lichtvollen“ Orte unserer Existenz aufsuchen, die Dunkelheit, die Stille, die Stagnation, die große Pause, das Nichttun, das Nichtwissen, das Mysterium, das Unverständliche, das Unklare, die Irritation, das Ungewisse, die Angst, die Auflösung, das Nichts…all das ist hier zuhause, aber auch die Essenz von Allem. Der Nullpunkt, der heilige Zwischenraum und der zarte Funke des Neubeginns. 

Im Norden des Medizinrads finden unsere Zusammenbrüche statt, hier werden wir mit unserer Überzeugung der Unzulänglichkeit  konfrontiert, mit Frust, Schicksalsschlägen und Existenznöten, hier stoßen wir auf unsere menschlichen Begrenzungen, unsere Schatten, unser Verdrängtes, unsere Ignoranz, unsere Taubheit, Gleichgültigkeit und Ohnmacht…hier ist aber auch das Tor zum tiefsten Mitgefühl. Hier findet wirkliche Transformation statt, weibliche Alchimie.

Lass uns jetzt die düsteren Orte unserer Existenz aufsuchen, lass uns genau hinschauen, wie wir uns selbst und unsere Körper missachten und ausbeuten, wie wir GAIA schaden und sie missachten, wie wir das Wilde ausmerzen und töten, wie wir andere Menschen und Völker für unseren materiellen Wohlstand und unsere Bequemlichkeit ausbeuten.

Musik: Hans Zimmer ft Lisa Gerrard & Moya Brennan – Sorrow

#Teil 2 Klopfe dir sanft mit den Fäusten auf die Brust…töne das Samenmantra MA…oder MATHR…für unsere geliebte Mutter Erde. Lass Töne des Bedauerns aus dir aufsteigen, beweine all das Leid in der Welt, lass ein Klagelied entstehen, schluchze, wimmere…bleib hier. Lass dich weich und durchlässig werden. Gib allem Raum, bis Frieden in dir einkehrt.

#Teil 3 Werde zu Mutter Erde…Fühle dich als Mutter Erde…öffne dich für ihre Empfindungen…was spürst du in der Gestalt von Mutter Erde? Werde zu GAIAs Körper und bringe ihre Empfindungen zum Ausdruck und in Bewegung .

Musik: Sacred Songs CD ~ Voices of the Earth „Gaia’s Pain“ YONDA Seelensängerin

#Teil 4 Und nun nimm als Mutter Erde dich selbst als dieses Wesen, das du bist in die Arme, wiege in der Gestalt von Gaia, dich, ihre Tochter in deinem Schoß…halte sie mit der unendlichen Liebe, die du bist.

Teil 5: Atme ein und mit dem Ausatmen schlüpfe wie aus einem Handschuh heraus aus der Form Gaias, in den unendlichen Raum, aus dem alle Formen entspringen und sich wieder auflösen. Atme ein… und mit dem Ausatemzug bewohne wieder deinen eigenen Körper: Empfange jetzt als Tochter GAIAs all ihre Liebe.

Musik: Seelengesang & Seelensprache „Moheo Mariam“ – YONDA Seelensängerin

~ Claudia@womanessence

Bild: CC0

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