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Mitgefühl zulassen…eine weibliche Verkörperungspraxis

Der Frühling wird langsam greifbarer, auch wenn die Tage noch sehr kalt sind. Das Licht hat merklich an Kraft zugenommen. Die Zeit des frühen Wachstums hat begonnen…erste Frühlingsboten trauen sich vorsichtig aus der Erde heraus… Winterlinge, Schneeglöckchen, Märzenbecher, Krokusse, Veilchen….

Auch wir wollen uns jetzt endlich ausstrecken, uns entfalten, unser Gesicht der Sonne zuwenden, den langen Winter hinter uns lassen. Wir ersehnen uns Leichtigkeit, unbeschwertes Sein und Lebensfreude.

Und während wir uns in dieser hoffnungsvollen Zeit des ersten Erblühens in der Natur ebenso zuversichtlich auf unsere innere Wiedergeburt vorbereiten, holt uns die Unvorhersehbarkeit unserer Existenz ein: in der Ukraine, am Rande unseres vereinten Europas beginnt ein Krieg, der uns letztendlich alle betrifft.

Und wir können in unserem weiblich spirituellen Kreis nicht so tun, als wäre dieser unsichtbare Elefant in unserem gemeinsamen Raum nicht vorhanden, als wäre er etwas außerhalb von uns.

Stattdessen bringen wir ihn mitten ins Zentrum unserer Verkörperungspraxis.

Wie bringen wir das jetzt also zusammen? Das unschuldige pure Sehnen nach neuer Lebendigkeit und gleichzeitig wache und vor allem fühlende, mit-fühlende Zeuginnen zu sein für unfassbares Leid, Angst, Verzweiflung, Zerstörung und zahlloses Töten … nur wenige hundert Kilometer von uns entfernt (Dresden- Lemberg 850 km).

Auf welche Weise gehst du in Resonanz mit dem Krieg in der Ukraine und allem, was damit zusammenhängt?

Lass uns gemeinsam einen Raum der Offenheit und Zugewandtheit betreten…  jenseits von Meinung, Einschätzung oder Analyse. Denn das ist, wie wir üblicherweise auf Leid und Trauma reagieren: Nämlich, darüber zu diskutieren, Schuldige zu finden, Lösungen zu suchen und so weiter. Und das alles nur, um uns nicht in der Tiefe berühren zu lassen, weil wir so große Angst vor starken Gefühlen haben und  überzeugt sind, dass wir ein solch immenses Energiepotential nicht halten können.

Was löst also das Geschehen, die Bilder, die Berichte über den Krieg in der Ukraine in dir aus? Was macht es mit dir? Wieviel Raum für Mitgefühl erlaubst du dir? Wie sehr kannst du diesen Raum in dir erweitern? Wie kannst du starke Gefühle zulassen und ausdrücken ohne von ihnen überwältigt zu werden?

Lass uns genau diese Fähigkeit heute mithilfe unserer Körperpraxis erforschen und erweitern.

# Meditation

Lass uns jetzt tiefer gehen…. Werde dir deiner Strategien gewahr, das Grauen und das Leid auf Distanz zu halten, deine Gefühle und Empfindungen herunter zu dimmen, zu verdrängen. Fühle alles, auch deinen Widerstand, die Nüchternheit, die Distanz, die Resignation, die Taubheit, die Starre. Lass uns tief in diese Enge der Zurückhaltung all dessen, was du nicht fühlen willst, hineingehen…wie fühlt es sich an? Welche Töne sind hier? Welche Körperhaltung nimmst du ein?  

Lass dir Zeit, alles zu fühlen.…..

Was wäre, wenn du dich jetzt in diesem Moment mitten ins Zentrum dessen hinein entspannen würdest?

Wie würde es sich anfühlen, wenn du dich tief berühren lassen würdest, Mitgefühl zulassen würdest, wenn alles, was da gesehen und gefühlt werden möchte, einfach da sein darf, Raum bekommt …atme tiefer…was ist jetzt hier?

Fühle es in dir… in deiner Intimität mit dir selbst. Gib dem Raum, es braucht keine Worte. Wie fühlt es sich an, wenn alle Gefühle und Empfindungen gleichzeitig da sein dürfen. Ohne jede Bewertung, ohne Anspruch? Was wäre, wenn kein Gefühl und keine Empfindung jemals ein Hindernis oder eine Gefahr für deine innere Balance wäre, sondern genau diese Balance herstellen würden, weil sie dich in Bewegung bringen, weil sie dich lebendiger, beweglicher und berührbarer machen.

Was wäre, wenn die angespannten Stellen in deinem Körper loslassen dürften? Was wäre, wenn du dein Herz ganz weit für all diese beunruhigenden Gefühle und unbequemen Empfindungen öffnen würdest, die du normalerweise verdrängst?

Welche Töne wären da, wenn du nichts zurückhalten müsstest? Wenn du fühlen dürftest, was du fühlst? Welche Bewegungen? Was würde dein Körper tun? 

# Übung: Erlaubnis zu jammern*

Du hast jetzt Gelegenheit, aus vollem Herzen zu jammern und zu klagen…mit Tönen…mit Gesten… und Worten. Vergiss es für ein paar Minuten, reif und spirituell sein zu wollen. Wir sind licht-und liebevolle Wesen, doch auch wir haben -wie der Mond- eine dunkle Seite. Mitgefühl erwacht von selbst, wenn wir alle Aspekte, die wir in dieser Verkörperung in uns vereinigen, gleichermaßen umarmen können. (*aus dem Tempelgruppen-Handbuch, AWI)

Musiktipp: Marie Boine Persen: Indiani

#Übung: Atishas Herzmeditation

In dieser Meditation atmen wir alles, was uns bedrückt oder herausfordert tief in den weiten Raum unseres Herzens ein. Alles Leid und aller Schmerz der Welt darf sich im weiten Bewusstsein des Herzens auflösen. Und mit jedem Ausatemzug atmen wir Segen aus.

Probiere es aus, die Meditation beim Nachrichtenschauen zu machen. Das ist sehr heilsam.

Du findest die genaue Anleitung zur Herzmeditation, sowie viele andere wunderbar weibliche Verkörperungsübungen im Buch  „Komm dir näher…und l(i)ebe deine tiefste Sehnsucht“ von Chameli Ardagh

#Übung: Wie fühlt es sich an, grenzenloses Mitgefühl zu verkörpern?  

Atme diese Frage tief in dich ein. Lass dich davon öffnen. Verweile in der Schwingung von Mitgefühl. Lass dich lehren von deiner Körperweisheit.

# Übung: Vergegenwärtige dir noch einmal dein Muster, starke Gefühle zu vermeiden

Atme ein Mitgefühl | Atme aus Liebe | Atme ein Liebe | Atme aus Frieden | Atme ein Frieden | Atme aus Mitgefühl

Sei sanft und gütig mit dir, denn der Friede beginnt in dir.

~ Claudia@womanessence

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Bild: Danie Franco, Unsplash CC0

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