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“Warum liegt meine Schwester gebrochen und wund? Warum liegt sie am Meeresgrund?”

Splitshire (2)

“Warum liegt meine Schwester gebrochen und wund?
Warum liegt sie am Meeresgrund?”

…so schreibt Giannina Wedde vor einigen Wochen auf ihrer FB-Seite Klanggebet.

Ja, warum liegt meine Schwester am Meeresgrund, während ich mich heute früh bei dem luxuriösen Gedanken ertappe, wie schön es doch wäre, mir in Zukunft morgens meinen Espresso auf Knopfdruck zubereiten zu lassen…sprich, mir einen dieser wunderbaren vollautomatischen Espressomaschinen anzuschaffen.

Im selben Moment erkenne ich, um wie viel sinnvoller diese Geldinvestition an anderer Stelle wäre…. für Überlebensnotwendiges wie Essen, Trinkwasser, Betten, Decken, Hygieneartikel, Medikamente u.v.m für Menschen, die nichts mehr haben als nur die Kleider auf dem Leib… “und Handys“ höre ich böse Zungen sagen, die sich anmaßen, zu wissen wie Armut und Elend genau auszusehen hat und wie sie definiert wird.

Ich finde, und da schließe ich mich selbst gewiss nicht aus, dass gerade wir „Spiris“, wie ich uns Wahrheitssuchende liebevoll respektlos nenne, hier auf den Plan gerufen sind.

Viel zu oft kreisen wir um unsere eigenen kleinen Dramen und Sorgen und unsere spirituelle Entwicklung, anstatt konkret eine Veränderung der Zustände herbeizuführen durch tatkräftigen und kreativen Einsatz.

Wir üben Mitgefühl und beten. Ja. Und das ist wirklich wichtig und verändert maßgeblich die Schwingung in der Welt. Jede/r einzelne, der/die in Frieden mit sich selbst und der Welt ist, Verständnis und Akzeptanz praktiziert, leistet einen immensen Beitrag zur Veränderung des Gleichgewichts in Richtung Weltfrieden .

Aber jetzt braucht es viel viel mehr als das.

Es braucht konkrete Handlungen, direkte Begegnungen. Es braucht helfende und tröstende Hände. Es braucht Ohren, die hören und Herzen, die sich öffnen. Es braucht Stimmen, die für die Gedemütigten und Vertriebenen sprechen. Es braucht Menschen wie dich und mich, die dafür sorgen, dass diese Flüchtlingswelle Gesichter bekommt und wir müssen die Geschichten dieser tapferen Menschen für alle hörbar machen. Damit auch das letzte harte und verwirrte Herz schmilzt.

Wir müssen zusammen kommen und Verbindungen schaffen

zwischen uns und den uns “Fremden” und zwischen “Fremden” und “Asylgegnern”.
Und es nützt nichts, wenn wir auf die „Asylgegner“ oder wie auch immer wir sie nennen mögen, mit Vorwürfen und Widerstand reagieren. Das wird ihre Position noch mehr verhärten. Wir brauchen niemanden zu verdammen, der anderer Auffassung ist, um unsere Position zu stärken und um uns unter Gleichgesinnten deutlicher zu verbünden. Dieses Verhärten der Fronten bringt nur noch tiefere Spaltung und kostet viel wertvolle Energie.

Was wäre, wenn die jetzige Situation in Wirklichkeit unsere letzte und entscheidende Prüfung vor dem Erreichen des ersehnten neuen Zustandes des erwachten Menschen wäre?

Für mich macht das absolut Sinn. All dieses Geschwafel über Spiritualität und Erwachen (ja, es bleiben hohle Phrasen, wenn wir nicht aktiv werden): was ist es wert, wenn wir nicht fähig sind, das Leid unserer Brüder und Schwestern zu lindern, so gut wir können, indem wir ihnen begegnen, mit ihnen teilen, ihnen zuhören, fragen, was sie brauchen. Für sie einstehen und dafür sorgen, dass sie eine Chance bekommen, in Frieden und Würde zu leben.

Es ist ein gemeinsamer Weg, den wir gehen müssen. Und dieser Weg wird hoffentlich in eine ganz konkrete Erfahrung davon münden, dass wir alle eins sind.

In der Überwindung unserer „Wurzelkrankheit“ liegt meines Erachtens die endgültige Heilung unserer Welt

denn letztendlich spiegeln uns diese Menschen und die aktuelle Situation unser eigenes Leid, das größte Leid, dass wir überhaupt und kontinuierlich unterschwellig fühlen:

Das Leid des Sich Getrennt Fühlens.

Die Weisheitsbücher aller Kulturen lehrten uns Mitgefühl seit uralter Zeit. Jetzt ist die Zeit der Praxis angebrochen. Wir werden nicht darum herum kommen –oder alle miteinander an Egoismus und Ignoranz zugrunde gehen.

In Liebe
~ Claudia@womanessence

Bild: Splitshire

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2 Gedanken zu „“Warum liegt meine Schwester gebrochen und wund? Warum liegt sie am Meeresgrund?”

  1. Hat dies auf L E B E N S R A D W E G rebloggt und kommentierte:
    Liebe Claudia, von Herzen Danke für deine Worte. JA lass uns beginnen unsere “WurzelWunde” zu heilen.

    1. Danke fürs Rebloggen, Sirut Sabine <3 Ich spüre so eine Kraft in diesen aktuellen Ereignissen. Aber wir werden einen langen Atem brauchen …und Löwinnenherzen, um nicht nachzulassen. Der Weg ist anspruchsvoll. Aber es ist definitiv ein gesegner Weg.

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