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Was glaubst du, wer du bist?

SplitShire-0069

Identitäten

Identitäten sind etwas, was wir unserem natürlichen, nackten und „unschuldigen“  Zustand hinzufügen.
Identitäten ziehen wir uns an wie Kleidungsstücke. Wir haben uns von Kindheit  an bei anderen abgeschaut, dass diese geborgten Kleider uns helfen, in dieser Welt zu bestehen und uns in ihr zurechtzufinden. Sie bieten einen gewissen Schutz, wie ein Mantel, den wir uns umhängen, wenn wir „nach draußen“ gehen.
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Wir animieren uns gegenseitig, diese Kleider, die zuweilen fast schon wie Uniformen anmuten, anzuziehen, um uns in diese Welt einzufügen bzw. etwas darin dar zustellen, denn diese Identitäten dienen uns als eine Art Landkarte, an der wir uns orientieren.
Ich wage zu behaupten, dass es sehr oft passiert, dass Identitäten miteinander kommunizieren und nicht die Menschen die sich darunter befinden. Vielleicht wäre es eine gute Bewusstseinsübung, zu prüfen, in welchen Fällen diese Art zu interagieren angebracht ist, und wo sie uns nicht dienlich ist.
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Die Identität gibt uns das Gefühl, jemand zu sein bzw. jemand ganz Bestimmtes zu sein. Manchmal kommen wir uns sogar sehr speziell und originell vor in dieser von uns gestrickten Montur. Ohne sie fühlen wir uns schutzlos und verletzlich.
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Die Identität kann in diesem Spiel der Dualität ganz nützlich sein und sogar Spaß machen, erzeugt aber zuweilen auch eine gewisse Einschränkung der Bandbreite unseres Fühlens und Handelns, denn diese Identität hat ihren Preis: Wir sind ihr verpflichtet. Wir müssen sie nähren und erhalten, damit sie glaubwürdig und stabil bleibt.
Patzer, die einen Blick auf die Anteile freigeben, mit denen wir uns nicht so sicher fühlen, wollen und können wir uns nicht erlauben.
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Die Loyalität unserer Identität gegenüber verhindert oft, dass wir als das erscheinen, was wir in Wirklichkeit sind.
Und sie kann den Zugang zu dem, was wirklich in diesem Moment hier ist und den kreativen Umgang damit unterbinden.
Eine starke Identifizierung mit unseren Identitäten kann uns blind machen für das, was wirklich in diesem Moment gebraucht wird.
Und wenn wir zu sehr mit unseren Identitäten identifiziert sind, geht das auf Kosten unserer wahren Strahlkraft, unserer Herzenswärme und unseres inneren Feuers.
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Während die Identität ein künstlicher, eingegrenzter Bereich ist, erscheint unser authentisches Sein dagegen lebendig, grenzenlos und fließend. Authentizität  drückt sich in jedem Moment völlig frei auf eine ganz unbelastete, „unschuldige“ und elastische Weise aus. Authentizität ist nur der inneren Wahrheit verpflichtet…♥
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Ich glaube zwar nicht, dass man jetzt gleich das Kind mit dem Bade ausschütten sollte und eine völlig identitätsfreie Lebensweise anstreben sollte -und  Menschen, die ihre Identitäten pflegen sind sicherlich nicht zwangsläufig unglücklicher oder weniger spirituell…
Es geht eher darum, dass wir uns nicht zu sehr mit unseren Rollen identifizieren…denn wir sind so unendlich viel mehr als das.
Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass es einfach das Leben rundum bereichert und vertieft, wenn man alle überflüssigen Konstrukte und Masken fallen lässt und man eine gewisse Freiheit und Elastizität kultiviert,  sich mit anderen Menschen auf einer tieferen Ebene einzuschwingen.
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Mmmmhhhhh yessss!!!!!
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 ~ Claudia@womanessence
Bild: Splitshire

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