Womanessence Retreats & Womencircles

Claudia Taverna

Haben wir ein Anrecht auf Wohlstand und Fülle?


von Giannina Wedde

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Viele sind derzeit an einem Punkt großen Überdrusses. Die Haudraufspiritualität des Westens hat bei vielen einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen, und Viele fühlen dass dies eine Zeit ist, die nach Veränderung ruft. Die archaische Verehrung eines sanguinischen Gottes scheint Vielen an ihr Ende gekommen zu sein, ebenso aber die Verehrung der Götzen Wohlgefühl und Wohlstand, denen die westlichen Bemühungen auch und gerade in der spirituellen Szene, galten.

Manch einer fragt mich nach der „Zeitqualität“. Zeitqualität aber interessiert mich wenig. Viele Menschen haben wirklich eine feine Gabe, Nuancen der Zeitqualität wahrnehmen zu können (ich würde sogar mich dazu zählen). Aber mich interessierten immer schon die zeitlosen Qualitäten, und da zählt es nicht, ob heute ein Portaltag oder ein Sterbetag oder ein Karmabefreiungstag ist, denn wir haben jeden Tag die Gelegenheit, unser Leben zu ändern und Ja zu sagen zu der Liebe die uns trägt.

Was ich in meiner Arbeit ganz nebenbei tue, ist, den Mythos zu dekonstruieren, dass wir ein Anrecht hätten auf Fülle, Wohlstand, Zufriedenheit, Glück, die perfekte Ehe oder das zweistöckige Haus am See, und dass dieses Anrecht mit dem „richtigen Denken“ duchzusetzen sei.

Es ist eine Unart der kapitalistischen Esoterik, so zu denken, und ihre Entstehung reicht bis in die protestantische Ethik zurück, bis hin zu jener strengen christlichen Denke, die davon ausging, dass ruheloses Arbeiten und eine stetige Mehrung des Besitzes Pflicht des Menschen sei der Erlösung erhofft.

Nach meinem Erleben haben wir Menschen nicht mal das Anrecht auf den nächsten Atemzug.

Wir haben eine unendlich schöne Freiheit zum Guten, zum Umarmen des Göttlichen in uns und unserem Nächsten, wir haben die Möglichkeit unser Leben zum Wohle Aller zu leben. Wir sind unendlich beschenkt und je mehr wir dieses Geschenk begreifen, desto dankbarer werden wir, desto stiller an unserem Seelengrund, desto hingebungsvoller in unserem Tun, was es auch sei. Das hat nichts zu tun mit trotzigem Einfordern vermeintlicher Rechte. Das hat viel mehr zu tun mit einem Sich-Ergeben.

~ Giannina Wedde, www.klanggebet.de

Bild: Splitshire

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